Den Anfang macht meine erste Kurzgeschichte die ich im Mai 2008 schrieb.
Die Geschichte ist von mir frei erfunden. Evtl. Ähnlichkeiten mit Gegebenheiten oder Personen sind rein zufällig.
Vorab gesagt ... Ich schreibe diese Kurzgeschichten aus Spaß an der Freud und sie sind natürlich keine literarischen Meisterwerke. Also habt Mitleid mit mir und drückt evtl. ein Auge zu. ;)
Tante Tinchen .... ein Kurzkrimi
Hildegard und
Bernhard Springer standen vor der Tür von Tante Tinchens Haus und warteten
darauf das sie öffnete. Als die Türe dann aufging standen sie einer kleinen,
gebrechlich wirkenden alten Dame, mit schneeweißem Haar, gegenüber.
„Na wird ja auch
Zeit. Das ihr auch schon da seid.“ begrüßte sie Tante Tinchen. So niedlich die
Tante auch aussah, so sehr täuschte dieses Aussehen und der verniedlichte Name.
Tante Tinchen war eine alte Beißzange.
Aber sie war
Bernhards Erbtante, und sie hatte ihm vor Jahren sein Studium finanziert. Also
war es sozusagen ihre Pflicht die Tante jedes zweite Wochenende zu besuchen.
Die beiden folgten
Tante Tinchen ins Wohnzimmer, in dem der Kaffeetisch schon gedeckt war.
Hildegard
überreichte Tante Tinchen ein kleines Geschenkpaket: „Hier Tante Tinchen, ich
hoffe du freust dich darüber.“
„Na hoffentlich
sind das nicht schon wieder diese scheußlichen Badeperlen, die du mir sonst
immer mitbringst. Die riechen genauso penetrant wie eine alte Puffmutter.
Außerdem kann ich schon langsam damit handeln, bei der Menge die du mir bis
jetzt geschenkt hast.“ blaffet Tante Tinchen zurück.
„Nein, nein Tante
Tinchen, diesmal hab ich dir was gutes mitgebracht. Du wirst dich sicher
freuen.“ Hildegard verdrehte genervt die Augen hinter Tante Tinchens Rücken.
Die Tante packte
das Päckchen aus und stieß einen Entsetzensschrei aus:“ Ahhh, bist du
wahnsinnig. Du weißt doch das ich Diabetikerin bin. Willst du mich umbringen?
Was soll ich denn mit Pralinen?“
„Aber nein Tante
Tinchen, natürlich weiß ich das du Diabetikerin bist. Das sind selbstgemachte
Pralinen, nach einem Rezept, extra für Diabetiker geeignet.“ Hildegard sah
hilfesuchend ihren Mann an.
„Also wirklich
Tante Tinchen, Hildegard wollte dir einfach nur was gutes tun. Sie stand
gestern den ganzen Nachmittag in der Küche und hat die Pralinen für dich
gemacht.“ wand Bernhard beschwichtigend ein.
Tante Tinchen lud
mit einer Handbewegung zum Kaffetisch ein.
„Sonst hat sie den
ganzen Tag ja auch nichts zu tun.“ protzelte Tante Tinchen gerade leise genug
vor sich hin, das Hildegard es auch ja noch verstehen konnte.
Knapp eine Woche
später klingelte es bei Bernhard und Hildegard. Als Hildegard öffnete stand ein
Mann vor ihrer Tür, der ihr einen Ausweis unter die Nase hielt. „Guten Tag Frau
Springer. Mein Name ist Roland Meisner, Kriminalpolizei. Hätten sie einen
Moment Zeit für mich?“
Verdattert bat
Hildegard den Kriminalbeamten in ihr Wohnzimmer und bot ihm einen Platz an. Als
sie sich ihm gegenüber niedergelassen hatte, fing Herr Meisner zu reden an.
„Also Frau
Springer, ich hätte da ein paar Fragen an sie. Ihnen ist doch eine ältere Dame
Namens Christina Springer bekannt? Soweit ich weiß handelt es sich dabei um
eine Tante ihres Mannes.“
Hildegard nickte:
„Ja, Tante Tinchen ist die Schwester von Bernhards Vater. Sie hat sich nach dem
Tod von ihm finanziell um meinen Mann gekümmert als er noch Studierte. Was ist
denn mit ihr?“
„Nun ja, leider
muss ich ihnen mitteilen, das vor drei Tagen bei ihrer Tante eingerochen wurde
und sie von den Dieben bedroht wurde.“ fing Herr Meisner zu erzählen an.
„Um Gottes willen,
ist mit Tante Tinchen alles in Ordnung?“ unterbrach ihn Hildegard.
„Ja, ja, seien sie
beruhigt, ihrer Tante geht es soweit gut, ein kleiner Schreck, aber ansonsten
ist sie wohlauf.“ beschwichtigte Herr Meisner Hildegard.
„Wie sich im
Verlaufe unserer Ermittlungen herausstellte. Bot ihre Tante den Dieben, im
Bestreben diese zu abzulenken, Pralinen an. Diese kippten dann nach dem Genus
der Pralinen auf einmal um und ihre Tante rief die Polizei. Wie unser Labor
feststellte waren die Pralinen mit Giftstoffen versetzt. Gott sei dank nicht so
vielen, so das die Diebe zwar nun im Krankenhaus liegen, aber ansonsten den
Umständen entsprechend wohlauf sind. Allerdings teilte uns ihre Tante mit, das
sie die Pralinen von ihnen am letzten Wochenende geschenkt bekam.“ Herr Meisner
zog eine Augenbraue fragend nach oben.
Hildegard wurde
blass: „Mein Gott, als ich die Pralinen gerade herstellte klingelte das
Telefon. Als ich nach dem Gespräch zurück in die Küche kam, lag das
Pflanzenschutzmittel auf dem Boden. Unsere Katze hatte es vom Schrank
runtergestoßen. Dabei muss wohl etwas davon in die Pralinenmasse gefallen sein.
Oh Gott, oh Gott was da alles hätte passieren können.“
Als Hildegard und
Bernhard das nächste mal bei Tante Tinchen am Kaffetisch saßen, war Tante
Tinchen wie ausgewechselt.
„Meine liebe
Hildegard, du hast mir mit deinen Pralinen das Leben gerettet. Wer weiß was
diese Kerle mit mir gemacht hätten wenn sie mit dem Ausräumen des Hauses fertig
gewesen wären. Aber ich muss schon sagen, zum Glück hasse ich Pralinen.“ und
sie hielt sich lachend den Bauch.